paulusGeboren 1968 in Pirna bei Dresden, Ausbildung als Porzellangestalter in Meißen, 1989 Ordenseintritt bei den OFM-Franziskanern in Halberstadt, Studium der Bildenden Kunst in Freiburg/Brg., 1999 Ordensübertritt zu den Franciscan Friars of the Renewal in New York City, Studium der Philosophie und Theologie in Connecticut, USA, 2007 Priesterweihe in St. Patrick’s Cathedral in New York City, Missionstätigkeit in verschiedenen sozialen Brennpunkten in Irland und England, seit 2009 verstärkt tätig in der Seelsorge mit Männern, bei der Mission im Osten Deutschlands in der Ostwindmission, dem GiG-FestivalNightfever und Jugend2000, Vorträge bei Radio Horeb.

 

Wofür brenne ich?
Wie kann ich meine Stärken sinnvoll einsetzen?
Wenn jeder Mensch wichtig ist und ich wirklich was bewegen kann, wofür will ich mich einsetzen?

Diese Fragen haben auch P. Paulus Maria Tautz umgetrieben. Der Deutsche wurde noch einige Jahre vor dem Fall der Mauer 1968 im ostdeutschen Pirna bei Dresden geboren. Erstmal hat er eine Ausbildung als Prozellangestalter in Meißen gemacht. 1989 war es soweit: er dachte, “es muss doch noch mehr geben, wie kann ich meine Stärken wirklich sinnvoll einsetzen?” Daraufhin folgte er einem inneren Ruf und trat bei der katholischen Ordensgemeinschaft der OFM-Franziskaner in Halberstadt ein.

Es folgte ein Studium der Bildenden Kunst in Freiburg im Breisgau. Die Fragen, wo sein Platz ist, und wie er sinn- und gotterfüllt leben könnte, trieben ihn weiter um. 1999 kam der nächste Schritt für P. Paulus. Er wollte noch mehr in die Fußstapfen von Jesus und von Franziskus treten. So trat er in den Orden der Franziskaner der Erneuerung in New York ein. Dort wollte er fortan noch stärker dem Evangelium folgen. Die frohe Botschaft verbreiten. Wie seine Vorbilder – Jesus und Franziskus von Assisi – entschied er sich, gerade zu denen zu gehen, die niemand in der Gesellschaft mehr will. Zu den Ausgestoßenen – den “Outcasts”. Drogensüchtige, AIDS-Kranke, Arbeits- und hoffnungslose Menschen – das sind die Menschen, die P. Paulus sieht. Mehr noch: er sieht sie nicht nur, er hört sie an. Nimmt sie wahr und ernst. Warum? “Ich möchte ein Zeichen für Gottes Liebe zu den Menschen sein – und sie an Gottes Liebe für sie erinnern. Denn er liebt sie, selbst in den widrigsten Situationen”.

Wenn man P. Paulus in eine “Weichei-Schublade stecken möchte, schlüpft er da ganz schnell wieder raus. Er sagt “Ja, wir tragen Kutten, die manche für Kleider halten. Aber wir sind keine Warmduscher und Weicheier. Wir sind richtige Männer. Ordensmänner. Die Gottes Licht und Liebe auf der Welt bezeugen. Gerade da, wo es besonders finster und trostlos wird. Denn auch da wohnt Gott. Daran wollen wir erinnern.”

Ob es auch mal für einen Bronxbrother wie P. Paulus schwierig wird? Auf die Frage lacht er “und ob. Grenzen müssen wir schon setzen. In Klarheit. Aber trotzdem freundlich und mit der Botschaft – ich höre Dir zu, ich respektiere Dich. Ich nehme Dich ernst, ich bin für Dich da”.

Was ihn von Sozialarbeitern unterscheidet? “Ich mache das nicht, weil ich so sozial bin, sondern weil ich Gott liebe und Zeugnis für Seine Liebe in der Welt geben möchte. Seine Botschaft ist immer eine Frohe Botschaft, nämlich “ich bin bei Euch alle Tage – bis ans Ende der Welt”. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. – Trotz manchem Straucheln ist das mein Weg. In der Gemeinschaft mit meinen Bürdern – den Franziskanern der Erneuerung. In der täglichen Eucharistie und im Gebet erfahren wir die Stärkung, die wir brauchen, um dann wieder in der krassen Alltagswelt das Licht der Hoffnung hell scheinen zu lassen.“

Seit 1999 sind viele Jahre vergangen. In Connetcicut studierte er Philosophie und Theologie. 2007 wurde er in der St. Patrick´s Cathedral in New York zum Priester geweiht. Durch seine Missionstätigkeit pendelt P. Paulus besonders zwischen New York, Irland, England und Deutschland. Die sozialen Brennpunkte rufen ihn. Sein eindrucksvolles Zeugnis gibt er immer wieder lebensnah und authentisch preis. Im Radio und bei Großveranstaltungen ist er daher als Redner sehr gefragt. Beim GiG-Festival in Aachen, beim Neightfever und bei Jugend2000 Veranstaltungen sieht man ihn. Manchmal könnte man meinen er sei fast sowas wie ein Rockstar. Beliebt. Viel auf der Bühne…. Doch nach den großen Bühnenauftritten kehrt er immer wieder zurück. Zur Basis. Dahin, wo auch immer Gott ihn braucht.